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Detailseite-Redaktion

Umsatz und Dekoration

Nicht in Schönheit sterben!

von Erwin Germann

Ambiente spielt für Floristen und insbesondere für die Konsumenten heute eine große Rolle. Es spricht direkt das Unterbewusstsein der Kunden an. Mit dem Ambiente vermitteln Sie Ihren Kunden den persönlichen Stil Ihres Betriebs. Hierdurch können Sie sich als Florist sichtbar und erlebbar differenzieren. Ambiente sollte jedoch immer in Verbindung mit anderen Faktoren gesehen werden.

Sie können auch in Schönheit sterben. Denken Sie bei aller Freude an Wertigkeit auch an praktische Punkte. Wie sieht der Warenfluss im Alltag aus? Können auch Kunden mit einem konkreten Bedarf reibungslos und schnell bedient werden? Können entsprechende Verkaufsmengen umgeschlagen werden? Oft stellen wir bei unseren Store-Checks in Blumengeschäften fest, dass der Warenumsatz unter der Dekoration leidet – entfernt der Kunde ein oder zwei Teile, ist sie optisch zerstört. Die Nachbestückung, der Zugriff auf die Ware sowie die Umdekoration muss trotz eines schönen Ambientes funktionieren. Hierbei entscheiden häufig die Rahmenbedingungen. Lassen die Räumlichkeiten Großzügigkeit zu, hat Ambiente eine Chance.

Beim Ambiente sollte auch auf die Eigenvermarktung geachtet werden. Bei der Hinführung zum Betrieb und im Eingangsbereich wird dies häufig erfüllt. Steht der Kunde jedoch in einem Laden mit schönem Ambiente, muss er trotzdem optisch erkennen, welcher Betrieb dahintersteht. Denken Sie an dieser Stelle an die einfache Regel: Bilder sagen mehr als tausend Worte.

Der Geschäftszweck, florale Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen, sollte immer im Fokus stehen. Ambiente muss sich rechnen. Entweder durch eine so enorme Sogwirkung, dass die Kundenfrequenz überdurchschnittlich im Vergleich zu ähnlichen Geschäften ist, oder durch einen hohen Umsatz pro m².

Wir wissen heute aus der Konsumforschung genau, worauf Kunden und insbesondere Kundinnen abfahren. Hier ist ein letzter Faktor mit entscheidend – die Mitarbeiter. Fühlen sie sich im Ambiente so wohl, dass sie diese Positiv-Stimmung auf die Kunden übertragen können? Wenn nicht, kann sich das insbesondere im Premium-Segment auch negativ auf die Kaufstimmung auswirken.

Mitarbeiter gezielt schulen

Der entscheidende Faktor ist die Synergie zwischen Ambiente und verkäuferischer Kompetenz. Bringen die Mitarbeiter die gezeigten Produkte auch an die Kunden, steht dem Erfolg nichts im Weg.
In vielen Fällen trifft dies auf die Inhaber zu, aber in der Performance der Mitarbeiter stellen wir in Räumen mit hohem Ambiente häufig Unsicherheiten fest. Das Verhalten und der Umgang mit Kunden in einem schönen Ambiente müssen geschult werden. Nur wenn die Mitarbeiter wissen, wo die besten Positionen für einen optimalen Gesamteindruck sind, können sie Kunden gekonnt abholen.

Text: Edith Strupf, Stuttgart

Quelle: florieren! 6-2013, www.florieren.net